Ein Punkt in unserem Wahlprogramm zur Kommunalwahl lautete:
- Mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche: Du entscheidest mit!
Wir wollen Programme ins Leben rufen, bei denen Kinder und Jugendliche mitreden und mitgestalten können. Es muss mehr Möglichkeiten für die jüngere Generation geben, an der Gestaltung ihrer lokalen Lebenswelt beteiligt zu werden. Wir möchten, dass Vorschläge und Ideen von Kindern und Jugendlichen im Stuhrer Gemeinderat besprochen werden.
Unsere Fraktion stellt dazu folgenden Antrag:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Lieber Stephan,
die Fraktion von Bündnis ́90/DIE GRÜNEN im Gemeinderat Stuhr stellt folgenden Antrag zur Beratung und
Beschlussfassung im zuständigen Fachausschuss und im Rat der Gemeinde Stuhr:
Die Verwaltung prüft die Durchführung eines kommunalpolitischen Planspiels im Rahmen eines Projektes
in der zweiten Jahreshälfte 2022. Das Planspiel soll, wenn möglich, in Kooperation mit einem geeigneten
Bildungsträger vorbereitet werden, der das Planspiel mit seinen pädagogischen Fachkräften begleitet.
Begründung:
Wie auch im 16. Kinder- und Jugendbericht (KJB) 2020 nachzulesen ist, soll es Kindern, Jugendlichen und
jungen Erwachsenen ermöglicht werden, eine demokratische Haltung und eine eigene begründete
Meinung einzunehmen. Außerdem soll ihnen Gelegenheit gegeben werden die Bereitschaft und Fähigkeit
zu entwickeln, sich demokratisch zu beteiligen. Hierzu gehören das Erlernen einer offenen
Diskussionskultur, die Stärkung von Toleranz gegenüber anderen Meinungen, Lebensformen und
Lebensrealitäten, die Befähigung zu Kompromissen und zur Akzeptanz mehrheitlicher Entscheidungen bei
Wahrung von Minderheitenrechten und rechtsstaatlichen Prinzipien. Der 16. Kinder- und Jugendbericht
empfiehlt zudem, politische Bildung als integralen Bestandteil einer jeden Jugendpolitik in den Kommunen
zu verankern.
Ein Planspiel ist eine praxisnahe, pädagogisch sinnvolle, die Motivation fördernde und organisatorisch gut
strukturiebare Lernstrategie für jugendpolitische Vorhaben.
Jugendliche werden durch das Planspiel (plan-)spielerisch an die Arbeit im Gemeinderat herangeführt.
Sinn des Spiels soll die Vermittlung von Wissen über kommunalpolitisches Handeln sein, das über die
Vorbereitung und die Durchführung der Sitzungen der Fachausschüsse und des Rates erworben wird.
Als Beispiel sei hier das Planspiel „Pimp Your Town! – Das Kommunalpolitik-Planspiel zur
Jugendbeteiligung“ genannt, das bereits in diversen Kommunen Niedersachsens durchgeführt wurde.
In dem Projekt „Pimp Your Town!“ geht es darum jungen Menschen Lust auf lokale Demokratie zu
machen. Jugendliche aller Schulformen schlüpfen in die Rolle von Ratsmitgliedern, beraten und
beschließen ihre eigenen Anträge. Die Schülerinnen und Schüler sollen für die Projektphase das Rathaus
„übernehmen“. Die Schüler produzieren einen Film und ein Magazin über das Planspiel. Bei der Arbeit
werden sie von den „echten“ Ratsmitgliedern (Parteiübergreifend) unterstützt und die Anträge dem
„echten“ Rat vorgelegt.
Mit freundlichen Grüßen
Kristine Helmerichs